Das ensemble

la-compagnieDie Compagnons de Jeu

Bereits im Namen „Compagnons de Jeu“ (Spielkameraden) steckt der Gedanke einer Zusammenführung; einerseits herbeigerufen durch den Ruf der künstlerischen Geste, aber sich auch gegenüber anderen Gedankengängen, anderen Vorgehensweisen, anderen Künsten zu öffnen und daraus zu schöpfen. Anfangs machten die Compagnons de Jeu aus dem Theater ein Ort des Widerstandes, es ging ums Überleben und um Kampf.
Ich habe immer an die zwingende Notwendigkeit von Kunst und Kultur geglaubt und mehr denn je glaube ich, dass Bildung, der Zugang zur Emotion, der Weg des Empfindlichen ein Schutzwall gegen die Barbarei und die Gewalt der heutigen Zeit bilden.
Ich habe immer an das Theater, an die Poesie geglaubt, weil ich mich den Worten der „Anderen“ fest verschrieben fühlte, ich wollte sie tragen, ihnen dienen und sie teilen.
Alle kreierten Texte hatten eine einzigartige, intime, vom unmittelbaren Jetzt gelöste Verankerung. Während sie tief in mir arbeitete, strömte sie in einer zwingenden Notwendigkeit aus mir heraus, fast als hätte ich es nicht selber so entschieden.

Die Compagnons de Jeu

jeanne-balibarJeanne BALIBAR

Am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris ausgebildet, spielte sie ab 1993 an der Comédie-Française. Ihre erste Rolle war die der Donna Elvira in Molières Don Juan unter der Regie von Jacques Lassalle. Sie spielt außerdem in Gespräch im Park von Margerite Duras, inszeniert von Christian Rist, Die Zofen von Jean Genet, inszeniert von Philippe Adrien… 1997 verließ sie die Comédie-Française um am Théâtre National de Chaillot unter der Regie von Katharina Talbach die Lady Macbeth zu spielen. Danach folgten eine Vielzahl an Rollen, insbesondere unter der Regie von Joël Jouanneau (Velvette von Jacques Séréna mit Rodolphe Burger), Jean-François Peyret (Histoires Naturelles de L’esprit und Tournant Autour de Galilée), Alain Françon (Les Huissiers von Michel Vinaver). 2003 spielte sie die Doña Proëza in Der Seidene Schuh von Paul Claudel, inszeniert von Olivier Py. Unter der Regie von Martin Wuttke spielte sie dann in Solaris nach dem Roman von Stanislas Lem. Diese Zusammenarbeit vertiefte sie, indem sie bei einer gemeinsamen Inszenierung mit Martin Wuttke und Boris Charmatz zu einem Text von Pierre Alferi mitwirkte: In Mikronesien (Berlin, 2005). Sie spielte in einem der ersten Stücke von Julie Brochen nach ihrem Abschluss an der Schauspielschule: Penthesilea von Kleist (1998 im Théâtre de la Bastille in Paris). Am Pariser Théâtre de l’Aquarium traf sie 2003 erneut auf Julie Brochen, wo sie in den Inszenierungen Onkel Wanja von Tschechow, Der lebende Leichnam von Tolstoi, L’Histoire Vraie de la Périchole, nach der Operette von Offenbach und zu guter Letzt Der Kirschgarten von Tschechow spielte. Sie beteiligte sich an den Inszenierung von Yves-Noël Genod (Rien N’est Beau… und 1er Avril (Jour des Fous)), von Stanislas Nordey (Über die Dörfer von Peter Handke). Nach Frank Castorfs Inszenierung von Die Kameliendame nach Alexandre Dumas der Jüngere am Théâtre de l’Odéon arbeitete sie mit ihm an seinen Stücken an der Berliner Volksbühne und am Münchener Residenztheater (La Cousine Bette nach Balzac, Kaputt nach Malaparte, Baal von Brecht) zusammen.

Während ihrer großen Filmkarriere arbeitete sie mit verschiedenen Regisseuren zusammen, darunter: Arnaud Desplechin (Ich und meine Liebe); Laurence Ferreira Barbosa (J’ai horreur de l’amour); Mathieu Amalric (Es wird aufgegessen und Le Stade de Wimbledon); Bruno Podalydès (Dieu seul me voit); Olivier Assayas (Ende August, Anfang September und Clean); Jean-Claude Biette (Trois ponts sur la rivière und Saltimbank); Benoît Jacquot (Sade und À jamais (engl. Never Ever)); Jeanne Labrune (Ça ira mieux demain); Raoul Ruiz (Comédie de l’innocence); Jacques Rivette (Va savoir und Die Herzogin von Langeais); Guillaume Nicloux (Eine ganz private Affäre); Christophe Honoré (17 fois Cécile Cassard); Christine Laurent (Call me Agostino); Rabah Ameur-Zaïmeche (Bled Number One); Alain Berliner (J’aurais voulu être un danseur); Diane Kurys (Bonjour Sagan); Ilan Duran Cohen (Le plaisir de chanter); Anne Fontaine (Das Mädchen aus Monaco); Maïwenn (Alles über Schauspielerinnen). In jüngerer Vergangenheit arbeitete sie mit folgenden Regisseuren zusammen: Pierre Léon (L’idiot); Pia Marais (Im Alter von Ellen); Olivier Dahan (Grace of Monaco); Mario Fanfani (Les nuits d’été); Antoine Barraud (Le dos rouge); Axel Koenzen (Deadweight). Sie wurde durch ihre Filmrollen drei Mal für den César (1997/1998/2001), für den Darstellerpreis des Internationalen Filmfestivals in Thessaloniki im Jahr 1997 und des Filmfestivals in San Sebastian in 1998 nominiert. Für das Fernsehen arbeitete sie insbesondere mit folgenden Regisseuren zusammen: Jean-Paul Civeyrac (All die schönen Versprechungen –Jean-Vigo-Preis); Josée Dayan (Julie Lescaut, Balzac – Ein Leben voller Leidenschaft Teil 2, Les rois maudits, Mourir d’aimer, La tueuse Caméléon); Claire Devers (Das Verbrechen des Monsieur Still – Darstellerpreis des Internationalen Fernsehtreffens in Reims).

Jeanne Balibar trat außerdem mehrfach als Sängerin auf der Bühne auf. Sie ging für das Lied La Putain aus dem Album Autour de Serge Reggiani (Tréma, 2002) und für die Alben Paramour (Bande à part, 2003) und Slalom Dame (Naïve, 2006) ins Studio.

 

pascal-bongardPascal BONGARD

Pascal Bongard war Schüler von Michel Bouquet und Claude Régy am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris. Am Theater hat er mit folgenden Regisseuren zusammengearbeitet: Julie Brochen (Liquidation von Imre Kertész); Jean-Claude Berutti (Ich denke an Yu von Carole Fréchette); Bernard Sobel (L’homme inutile ou la conspiration des sentiments von Juri Karlowitsch Olescha, Amphitryon von Molière, Mann ist Mann von Bertolt Brecht, Die schuldlos Schuldigen von Ostrowski, Das harte Brot und Die Stadt von Paul Claudel, Die berühmte Tragödie des reichen Juden von Malta von Marlowe, Nathan der Weise von Lessing, Der Pflug und die Sterne von Sean O’Casey); Luc Bondy (Die zweite Überraschung der Liebe von Marivaux); Jérémie Lippmann (Winter von Jon Fosse); David Lescot (Pleite, Anfang und Ende); Marie-Louise Bischofberger (Titus Andronicus von Shakespeare); Gérard Watkins (Dans la forêt lointaine); Bernard Bloch (Die Wände von Jean Genet); Jean-Pierre Vincent (Mann ist Mann von Brecht); André Engel (Woyzeck von Büchner, Die Macht der Gewohnheit von Thomas Bernhard, Geschichten aus dem Wiener Wald von Horváth); Pierre-Alain Jolivet (Fräulein Julie von August Strindberg); Matthias Langhoff (Philoktet von Heiner Müller, Drei Schwestern von Tschechow); Étienne Pommeret (Leonce und Lena von Georg Büchner); Benno Besson (Heisses Herz von Ostrowski, Mille francs de récompense von Victor Hugo); Peter Zadek (Mass für Mass von Shakespeare); Klaus Michael Grüber (Dantons Tod von Büchner); Patrice Chéreau (Rückkehr in die Wüste von Bernard-Marie Koltès); Pierre Guyotat (Bivouac).

Im Filmbereich hat er insbesondere mit Guillaume Nicloux, Michel Placido, Olivier Torres, Eva Ionesco, Delphine Kreuter, Mathieu Amalric, Michel Spinosa, Benoît Jacquot, Olivier Assayas zusammengearbeitet.

 

marie-desgranges

Marie DESGRANGES

Nach ihrer Ausbildung am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris unter der Leitung von Madeleine Marion, Daniel Mesguich und Stuart Seide, lernte Marie Desgranges Julie Brochen kennen, mit der sie ein richtiges „Compagnonnage“ begann: La Cagnotte von Labiche, Penthesilea von Kleist, Das Frauen Dekameron nach dem Stück von Julia Wossnesenskaja, L’histoire vraie de la Périchole nach der Operette von Offenbach, Hanjo von Mishima. Als festes Mitglied des Ensembles des Straßburger Nationaltheaters spielte sie 2012 und 2013 die Rolle der Viviane in Merlin l’Enchanteur (aus Graal Théâtre) von Florence Delay und Jacques Roubaud sowie in Julie Brochens Inszenierung Liquidation von Imre Kertész und ebenfalls die Rolle der Carole in Sallinger von Koltès unter der Regie von Catherine Marnas.

2013 und 2014 spielte sie in Ceux qui restent nach den gesammelten Berichten von Paul Felenbok und Wlodka Blit-Robertson, inszeniert von David Lescot.

Sie arbeitete ebenfalls unter der Regie von Pierre Diot (Hortense schert das einen Dreck von Feydeau), Robert Cantarella (Onkel Wanja von Tschechow), Cécile Garcia-Fogel (Trézène Mélodies nach Phädra von Racine, Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare), Bernard Sobel (Sonnenuntergang von Babel), Gérard Watkins (Suivez-moi, Dans la forêt lointaine, Icône), Simon Abkarian (Titus Andronicus von Shakespeare), Véronique Bellegarde (Cloud Tectonics von Rivera).

Unter der Regie von Jorge Lavelli spielte sie die Königin Ginevra in Merlin oder das wüste Land von Tankred Dorst und in der Inszenierung von Julie Recoing spielte sie die Phaedra in Senecas Tragödie Phaedra am Théâtre des Amandiers. 2010 schloss sie sich der Gruppe Incognito für Le cabaret des utopies an.

Für die große Leinwand drehte sie mit Bertrand Tavernier (Der Passierschein), Dante Desarthe (Lauf, Jonas, lauf), Pascal Lahmani (Terre promise und Monsieur Bourel), Charlotte Erlih (Eaux troubles). Für das Fernsehen drehte sie mit Cathy Verney, Thierry Petit, Fabrice Cazeneuve, Jacques Renard, Philippe Triboit, Christian Faure…

Marie Desgranges war ebenfalls Sängerin in der Band Marie et Les Machines, wo sie Lieder sang, die Agnès Desarthe für sie geschrieben hatte. Sie komponierte Lieder für die Sea Girls und Musik für das Theater, insbesondere für Dans la forêt lointaine von Gérard Watkins.

Im Rahmen einer Veranstaltung am TNS, inszenierte sie Concert Barbe Bleue, eine musikalische Darbietung nach dem Märchen Blaubart.

Zurzeit ist sie mit der Realisierung einer dokumentarischen Sammlung über das Inszenieren von Schauspielern im Film beschäftigt und sie arbeitet an einer Spielfassung von Agnès Desarthes Jugendroman La plus belle fille du monde.

 

bernard-gabayBernard GABAY

Er begann seine Karriere als Filmschauspieler in dem Film Les Turlupins von Bernard Revon und spielte dann unter der Regie von Michel Drach (Guy de Maupassant), Gérard Lauzier (Kleiner Spinner), Alain Bonnot (Back Fire), Jean Delannoy (Bernadette – Das Wunder von Lourdes), Anthony Fabian (Bach and Variations), Namir Abdel Messeh (Urgent cause départ), Patrick Chesnais (Charmant garçon), Malik Chibane (Verdammtes Glück). Nebenbei spielte er Bratsche und sang von 1990 bis 2005 mit Kyoko Okumura lyrischen Gesang (Richard Miller Methode). Er beteiligte sich an mehreren musikalischen Theaterstücken und studierte fünf Jahre lang an der Universität Paris VIII mit Giovanna Marini traditionelle italienische Lieder.

Jetzt arbeitet er mit Martina Catella an mündlich überlieferten Liedern und beteiligt sich an einer Vielzahl von Konzerten, u.a. mit Musik der Roma im Pariser New Morning, am Festival Les Suds in Arles sowie bei zahlreichen Musikfesten. 2015 inszenierte er Les Cris de Paris von Janequin mit dem Chœur des Deux vallées in Milly-la-Forêt.

Im Theater spielte er unter der Regie von David Lescot (L’association und Les conspirateurs), Adel Hakim (La toison d’or), Élisabeth Chailloux (Die falsche Zofe von Marivaux), Émile Salimov (Der Prozess nach Kafka), Pascal Tédès (Sur les frontières, Les rodeurs et les villes und L’oiseau brigadier), Pierre-Antoine Villemaine (Avec Antonin Artaud und Das Buch der Fragen von Edmond Jabès), David Géry (Britannicus von Jean Racine), Vincent Colin (Pierre und Jean von Maupassant), Viviane Théophilidès (Le fantôme d’Hélène nach Euripides), Jean-Claude Sachot (Das Spiel von Liebe und Zufall von Marivaux), Jean-Luc Moreau (Princesse Baraka von R. Thomas), Nathalie Juvet (Dracula mon histoire von Committie und Schmid).

Die Zusammenarbeit mit Julie Brochen begann 2003 mit der Inszenierung von Onkel Wanja von Tschechow und Der lebende Leichnam von Tolstoi am Théâtre de l’Aquarium.
Sie fanden wieder zusammen bei der Arbeit zu L’histoire vraie de la Périchole (2006) nach der Operette La Périchole von Offenbach und zu der Neuinszenierung von La Cagnotte (2009) von Labiche und Delacour und zu Der Kirschgarten (2010). Er hat bei zwei dieser Stücke – Der lebende Leichnam und Der Kirschgarten – die Chorleitung übernommen.
2014 machte er mit F93, einem wissenschaftlichen, technischen und industriellen Kulturzentrum, eine siebenstündige Performance im Pariser Staatsarchiv im Rahmen der Nuit Blanche. 2015 war er in der von Sakina M’Sa inszenierten Performance mit dem Titel éTamorphoses im Musée de l’Histoire de l’Immigration zu sehen.

Er wirkte in einigen Hörspielen sowie Text- und Poesielesungen mit, insbesondere bei dem Sender France Culture, wo er in mehreren Sendungen zu hören war. Er wirkte außerdem als Sprecher in einigen Hörbüchern mit (von Murakami, Bosc, Backmann).

Im Bereich Fernsehen arbeitete er mit Agnès Denis, Hervé Guérin, Serge Korber, Jean Sagols, Jean Brard, Louis Grospierre, François Villiers, Jean-Charles Cabanis, Jean Kerchbron, Jean-Claude Charnay. Er ist die französische Synchronstimme für mehrere Schauspieler, u.a. Daniel Day Lewis, Viggo Mortensen, Robert Downey Jr., Sebastian Koch, Ralph Fiennes.

antoine-hamelAntoine HAMEL

Neben seinem Studium am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris wurde er von Alain Zaepfel, Vincent Leterme und Françoise Rondeleux musikalisch unterrichtet. Während seines dreijährigen Studiums spielte er in den Inszenierungen von Andrzej Seweryn (Der gefesselte Prometheus von Aischylos und Was ihr wollt von Shakespeare) an der Comédie-Française, Muriel Mayette (Reisefieber), Joël Jouanneau (Les Labdacides nach Sophokles), Catherine Hiegel (Je danse comme Jésus sur le vaste océan nach Musset), Georges Lavaudant (Le chant du cygne von Mario Gonzales, Un songe von Shakespeare). Nach seinem Studium spielt er in Celebration und The Dumb Waiter von Harold Pinter, inszeniert von Alexandre Zeff, Variations-Martin Crimp im Rahmen der zwölften von dem ADAMI (franz. Urheberrechtsverband) organisierten Veranstaltung „Paroles d’acteurs“. Unter der Regie von Julie Brochen spielte er in Brecht/Eisler/Weill und in Der zum Tode Verurteilte von Genet, in L’histoire vraie de la Périchole (2006) nach der Operette La Périchole von Offenbach, in Der Tausch von Claudel, in der Wiederaufnahme von La Cagnotte (2009) von Labiche am internationalen Festival in Seoul und in Don Juan von Molière.

Als Schauspieler am Straßburger Nationaltheater (TNS) spielte er Hergood und Il Signor in Ce qui évolue, ce qui demeure (The Moving and the Still) von Howard Barker, inszeniert von Fanny Mentré (2011) und in Merlin l’Enchanteur (Graal Théâtre) von Florence Delay und Jacques Roubaud, co-inszeniert von Julie Brochen und Christian Schiaretti (2012). In Sallinger von Bernard-Marie Koltès spielte er in Catherine Marnas Inszenierung den Rotfuchs (2012), außerdem spielte er in Gauvain et le Chevalier Vert – ein weiterer Teil des Graal Théâtre – unter der Regie von Julie Brochen (2013). Er spielte den Ádám in Liquidation von Imre Kertész, inszeniert von Julie Brochen sowie den Perceval in Perceval le Gallois (Graal Théâtre), inszeniert von Christian Schiaretti (2014). Er spielte in Pulcinella von Stravinski, dirigiert von Marko Letonja und inszeniert von Julie Brochen, sowie im fünften Teil des Graal ThéâtreLancelot – inszeniert von Julie Brochen und Christian Schiaretti. 2015 spielte er in der Wiederaufnahme von Mai, juin, juillet von Denis Guénoun am TNP (Théâtre National Populaire). Er ist im Fernsehen und in einigen Kurzfilmen zu sehen.

xavier-legrandXavier Legrand

Als ehemaliger Student des Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris hat Xavier Legrand u.a unter der Regie von Jean-Yves Ruf, Nicolas Maury, Irina Solano, Laurent Bazin, Alexandre Zeff, Cristèle Alvès-Meira oder Angélique Friant gespielt.
Unter der Regie von Christian Schiaretti war er bei mehreren Inszenierungen im Théâtre National Populaire von Villeurbanne mit dabei, insbesondere in Coriolanus von Shakespeare (Molière Theaterpreis 2009 in der Kategorie Bestes Theaterstück – Öffentliches Theater) und Über Bord von Michel Vinaver (Großer Kritikerpreis 2008).
In der von Julie Brochen und Christian Schiaretti co-inszenierten Theaterserie Graal Théâtre von Florence Delay und Jacques Roubaud spielte er den Arthur in den Folgen Merlin l’Enchanteur, Gauvain et le Chevalier Vert, Perceval le Gallois und Lancelot du Lac. Unter der Regie von Christian Benedetti hat er ebenfalls in Tschechows Stücke die Rollen des Treplev in Die Möwe und des Tusenbach in Drei Schwestern gespielt. 2015 war er in Félicité Chatons Inszenierung von Peter Handkes Solostück Selbstbezichtigung am Theater La Loge zu sehen. Für Film und Fernsehen hat er unter der Regie von Philippe Garrel, Laurent Jaoui, Benoît Cohen, Brigitte Sy, sowie in einigen Kurzfilmen von Alexandre Zeff, Nicolas Lasnibat, Joseph Minster usw. gespielt.

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler ist er ebenfalls Drehbuchautor und Filmregisseur. Sein erster Film – Avant que de tout perdre – wurde für etwa hundert Festivals rund um den Globus ausgewählt.
2014 wurde er für den Oscar nominiert und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. vier Preise (darunter der große Preis der Jury des Kurzfilmfestivals 2013 in Clermont-Ferrand und den César für den besten Kurzfilm in 2014).
Xavier Legrand ist Chevalier de l`Ordre des Arts et des Lettres (Ritter des Ordens der Künste und der Literatur).

 

francois-loriquetFrançois LORIQUET

François Loriquet wurde am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris ausgebildet und spielte am Theater unter der Regie von Philippe Adrien (Cami, drame de la vie courante; Furcht und Elend des Dritten Reiches von Brecht), Jacques Nichet (Der wundertätige Magus von Calderón), Bernard Sobel (Die Mutter. Leben der Revolutionärin Pelagea Wlassowa aus Twer von Brecht), Éloi Recoing (Die Familie Schroffenstein von Kleist), Brigitte Jaques-Wajeman (La Place Royale von Corneille, Angels in America: Perestroika von Kushner), Stuart Seide (Heinrich IV. von Shakespeare, Amphitryon von Molière), Bornstein (Chicken von Motton), Schaeffer (Comment rendre l’autre fou), Arlette Tephany (Rodogune von Corneille), Richard Sammut (Baal von Brecht), Cécile Garcia-Fogel (Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare), Massimo Bellini (Suite von Minyana), Hélène Babu (Die Lästigen von Molière), Jean-Marie Galey (Les tables Tournantes), Claude Duparfait (Titanica von Harrisson) in Zusammenarbeit mit Célie Pauthe (Holzfällen von Bernhard), Bérengère Jannel (Ajax von Sophocle), Yves Beaunesne (Die Wildente von Ibsen).

Im Jahr 1997 begann die gemeinsame Arbeit mit Julie Brochen an dem Stück Penthesilea von Kleist. Sie setzte sich fort mit Onkel Wanja von Tschechov, Der lebende Leichnam von Tolstoi, Hanjo von Mishima und L’histoire vraie de la Périchole nach der Operette von Offenbach.

Kürzlich hat er unter der Regie von Thomas Ostermeier in Der Tod in Venedig nach Thomas Mann und in Gespenster nach Ibsen gespielt. Zurzeit laufen die gemeinsamen Proben zu der Inszenierung von Tschechows Die Möwe.

Für das Kino arbeitete er mit den Regisseuren Michel Deville (Sweetheart), Bertrand Tavernier (Der Passierschein), Jacques Audiard (Lippenbekenntnisse), Yves Angelo (Les âmes grises), Michel Spinosa (Anna M.), Xavier Giannoli (Der Retter), Thierry Binisti (Flaschenpost vor Gaza) und Jean-Pierre Denis (Ici-bas).

Für das Fernsehen drehte er unter anderem mit Arnaud Selignac (Maternité), Francis Girod (Notable donc coupable), Lucas Belvaux (Les prédateurs), Fabrice Cazeneuve (Pour demain, Minona, Nylons und Zigaretten), Thomas Vincent (Mister Bob), Alain Tasma (Deckname Caracalla), Gilles Bannier (Paris), Jean-Xavier de Lestrade (Dreimal Manon). Von 2009 bis 2015 spielte er in Un village français – Überleben unter deutscher Besatzung von den Regisseuren Philippe Triboit, Olivier Guignard, Jean-Marc Brondolo, Patrice Martineau, Jean-Philippe Amar.

fanny-mentreFanny MENTRÉ

Sie hat am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris studiert (Jahrgang 1994). Dort schrieb sie für vier ihrer Mitstudenten Un paysage sur la tombe, ein Stück, das sie 1996 für das „In“-Festival von Avignon (gemeinsam mit dem Rundfunksender France Culture) und dann am Volcan in Le Havre sowie im Théâtre de la Bastille in Paris inszenierte. Alain Milianti brachte 1997 ihren Text Chabada (bada) auf die Bühne. Unter seiner Leitung folgte eine Zusammenarbeit an dem zweiteiligen Werk Le festin Pendant la peste und Le festin où s’ouvrent les cœurs, das 1999 im Volcan, auf Tournee und im Théâtre de la Commune in Aubervilliers aufgeführt wurde.

Danach schrieb sie Histoire de Petit Bonhomme par lui-même und Le dernier vol de la cigogne, das vom Radiosender France Culture ausgestrahlt und von Eduardo Manet beim Théâtre Ouvert gelesen wurde. Ihre Texte Chambre 68, Le silence de mon frère und Vieillir wurden auf France Culture ausgestrahlt und am Festival Jeux d’écritures in Poitiers gelesen. Sie schrieb zwei Texte für Thierry Collet, einer davon inspiriert von Julen Vernes Meister Zacharius und der andere von Andersens Der Schatten; beide werden jeweils drei Jahre auf Tournee sein.

Im Laufe der Saison 2003-2004 inszenierte sie ihr Stück Lisa 1 et 2 am Théâtre du Nord (Lille) und am Théâtre de l’Aquarium (Paris); 2005 folgte die Inszenierung von Un jour mon prince viendra an der Comédie Caumartin (Paris), das sie zusammen mit Christophe Bouisse und Tatiana Goussef schrieb. In den Jahren 2006 und 2007 verfasste sie einen Gedichtband mit dem Titel Une année sans mourir sowie eine Reihe von kurzen Texten, wie zum Beispiel Le parler des ogres oder D’un ventre; hierfür erhielt sie ein Schreibstipendium.

Von 2008 bis 2010 arbeitete sie an dem zweiteiligen Werk Des astres und Déchute. Sie schrieb ebenfalls Avd, journal de travail.

Im Jahr 2011 verfasste sie L’idole.

Elle est artiste associée au Théâtre National de Strasbourg depuis juillet 2008. En décembre 2010, elle a mis en lecture Des astres et Déchute. En novembre 2011, elle a mis en scène Ce qui évolue, ce qui demeure de Howard Barker. En décembre 2011, elle a travaillé avec les élèves du Groupe 40 de l’Ecole du TNS à la lecture de Histoire de Petit Bonhomme par lui-même, Chambre 78, Vieillir et L’Idole. En novembre 2013, elle a joué Judit dans Liquidation de Imre Kertész, mis en scène par Julie Brochen.

Seit Juli 2008 arbeitet sie mit dem Straßburger Nationaltheater (TNS) zusammen. Im Dezember 2010 hat sie Des astres und Déchute inszeniert. Im November 2011 führte sie die Regie bei dem Stück Ce qui évolue, ce qui demeure (The Moving and the Still) von Howard Barker. Im Dezember 2011 hat sie mit den Schülern der Gruppe 40 von der Schauspielschule des TNS an den Texten Histoire de Petit Bonhomme par lui-même, Chambre 78, Vieillir und L’idole gearbeitet. Im November 2013 spielte sie die Judit in Julie Brochens Inszenierung des Stücks Liquidation von Imre Kertész.

Im Jahr 2014 veröffentlichte sie ihren ersten Roman mit dem Titel Journal d’une inconnue bei dem Verlag JC Lattès.

 

colin-reyColin REY

Nach seinem Studium der Neuphilologie ging Colin Rey ins Konservatorium im dreizehnten Arrondissement von Paris, wo er von Christine Gagnieux und Gloria Paris unterrichtet wurde. Danach ging er für ein dreijähriges Studium nach Lyon auf die Schauspielhochschule Ecole Nationale Supérieure d’Arts et Techniques du Théâtre (ENSATT), wo er von den Professoren Philippe Delaigue, Alain Françon, Vincent Garanger, Giampaolo Gotti, Christian Schiaretti und Bernard Sobel unterrichtet wurde. Nach dem Studium arbeitete er als Schauspieler mit Bernard Sobel (Cymbeline von Shakespeare), Claudia Stavisky (Lorenzaccio von Musset), Christian Schiaretti (Mai, juin, juillet von Guenoun), Philippe Baronnet (Phénomène #3 von Daniil Harms), Giampaolo Gotti (L’hamblette von Giovanni Testori), Clément Carabédian (Die Kaperer von Philipp Löhle).
Die Freude an Texten, die Liebe zum Spiel und das Interesse für andere Berufe des Theaters brachten ihn zur Regie. Für das Ensemble La Nouvelle Fabrique inszenierte er drei Stücke: Die Alte von Danil Harms, Der Balanceakt von Edward Bond und Wucherungen von Georges Perec. Als Regieassistent arbeitete er ebenfalls mit Pierre Guillois an der Theaterhochschule ENSATT an dem Stück Loin du soleil zusammen sowie mit Julie Brochen an dem Stück Liquidation von Imre Kertész.

Künstlerische mitarbeiter

franck-beloncleFranck béloncle

Nach meinem Studium der Fotografie am CFT Gobelins – Ecole des Métiers de l’Image, habe ich begonnen, meinen Beruf als Assistent bei verschiedener professioneller Fotografen zu erlernen. Als aufmerksamer Beobachter beherrsche ich wie jeder professionelle Fotograf die Bildtechniken – Porträts, Licht, Nachbearbeitung, Farbe oder Schwarz/Weiß.
Das, was mich von anderen Fotografen unterscheidet, äußert sich in meinen Bildern. Wir sind es gewohnt, uns in einem Spiegel zu sehen, nicht im Auge der anderen. Mein Erfolg besteht darin, Ihren Wunsch zu verstehen und dann, das Objekt verschwinden zu lassen, um Ihre Persönlichkeit in einem gegebenen Kontext besser hervorzubringen; außerdem ist es mir wichtig, Technik und künstlerische Qualität zu kombinieren, um ein Objekt oder einen Ort abzubilden sowie Emotionen mit viel Feingefühl festzuhalten, um sie besser zu konservieren.
Es ist mir eine große Freude, mit Schauspielern zu arbeiten und die Entstehung eines Theaterstücks zu verfolgen – die Stunden des Probens einer mit Sinn gefüllten Geste, des Findens eines richtigen Tones, des Aufbauens eines Bühnenbildes.
Meine künstlerischen Projekte aufzubauen, empfinde ich als große Freiheit. Weitere Informationen zu meiner Arbeit findet man unter www.franckbeloncle.com

 

alexandre-gavrasAlexandre Gavras
Produzent, Regisseur, Videofilmer

Nach dem Bac (franz. Abitur) ging Alexandre Gavras zur New York University, um Film zu studieren. Er beendete das Studium mit seinem Abschlussfilm The Plant. Bei seiner Rückkehr nach Frankreich übernahm er alle Aufgaben, die an einem Filmset anstehen (Kamera, Szenenbild, Aufnahmeleitung, Kamerabühne, Beleuchtung…) und wurde dann Regieassistent für Jean Teulé, Liria Begeja und Tony Gatlif im Kinobereich und für David Fincher, Tarsem, Peter Smilie im Werbebereich. Sein erster Kurzfilm Tueur de petits poissons wurde über hundert Mal an Festivals gezeigt und brachte ihm 50 Preise sowie eine César-Nominierung ein. Das führte ihn zu mehreren Regiearbeiten an Werbefilmen und zu einigen Spielfilmprojekten, die leider nicht beendet werden konnten!

Neben seiner Tätigkeit in der Werbe- und Filmbranche, arbeitete Alexandre als Filmemacher mit dem Ensemble Oh Oui. Er drehte Filme für ihre Theaterproduktionen, die an verschiedenen Orten aufgeführt wurden: an La Filature in Mülhausen, an Les Subsistances in Lyon, am Theater L’Echangeur in Bagnolet, am Monfort Théâtre in Paris, an der Fondation Cartier in Paris und bei den Performing Live Arts in New York. 2013 machte er die Bildgestaltung zu Whistling Psyche von Julie Brochen mit Catherine Hiegel und Juliette Plumecoq-Mèche für das Straßburger Nationaltheater (TNS) und für das Théâtre Gérard-Philipe in Saint-Denis.

2010 produzierte er einen Film nach Julie Brochens Inszenierung des im TNS aufgeführten Kirschgarten und 2012 wiederholte er diese Arbeit mit Don Juan, ebenfalls am TNS von Julie Brochen inszeniert.

2012 produzierte er auch seinen ersten Kurzfilm: Avant que de tout perdre von Xavier Legrand mit Léa Drucker, Denis Ménochet, Anne Benoit, finanziert von dem französischen Sender Canal +, der französischen Filmförderungsbehörde CNC, der Region Franche-Comté und der Stiftung Beaumarchais-SACD. Der Film wurde mehr als 100 Mal zur Vorführung an Festivals ausgewählt und erhielt 70 Preise. Er wurde für den Oscar in der Kategorie Bester Kurzfilm nominiert und erhielt den César als besten Kurzfilm. Seitdem produzierte er zwei weitere Kurzfilme: Par acquis de conscience von Maxime Chattam für die Kurzfilmserie des Senders Canal +. Vor kurzem beendete er die Arbeit an dem Film Samouraї von Juliette Sales und Fabien Suarez.

Alexandre ist zurzeit mit der Finanzierung von Xavier Legrands erstem Spielfilm beschäftigt, ebenfalls mit Léa Drucker und Denis Ménochet als Schauspieler; der Dreh ist im Laufe des Jahres 2016 geplant. Der Film hat im Oktober 2016 einen Vorschuss auf die Einnahmen erhalten und hat ebenfalls als Partner die Sender France 3 Cinema und Canal +. Alexandre arbeitet außerdem zurzeit an der Produktion der Comic-Serie KARL, 30 Folgen je drei Minuten, für das Vorabendprogramm von Arte.

Alexandre ist Mitglied einer Kommission, die Kurzfilmproduktionen für Förderungen vorschlägt (2014-16). Er war Mitglied einer Kommission, die Kurzfilme für einen Qualitätspreis vorschlägt (2013) und Mitglied der bretonischen Filmkommission (2013-14).

 

lorenzo-albaniLorenzo Albani
Kostüm und Szenografie

Nach seinem Politikwissenschaftsstudium entschied sich Lorenzo Albani für eine Ausbildung im künstlerischen Bereich und wählte Szenografie und Kostüm an der École Nationale de Théâtre du Canada unter der Leitung von Danièle Lévesque. Während seines Studiums an der Schauspielschule des Straßburger Nationaltheaters (2010-2013 – Gruppe 40) entwarf er die Kostüme für Gidouilles et Cornes-culs, ein Stück nach verschiedenen Texten von Alfred Jarry, inszeniert von Pierre Meunier. Außerdem agierte er als Szenograf in Harold Pinters Stücke Berg-Sprache, Noch einen Letzten und Le Nouvel Ordre mondial (The New World Order), inszeniert von Christian Burgess.

Als Opernliebhaber arbeitete er mit Rudy Sabounghi an der Oper Das Kind und der Zauberspuk von Ravel in der Oper in Monte-Carlo. Er wurde von Pierre Albert, Christian Rätz, Elissa Bier und Colette Huchard ausgebildet.

Er hat ebenfalls mit Marguerite Bordat an Masken gearbeitet. Er kooperierte mit dem Ensemble Bekkrell (Effet Bekkrell) und mit Julie Brochen (Pulcinella, Liquidation).

francoise-rondeleux2Françoise Rondeleux

Als Bühnenkünstlerin und Lyrikerin widmete sich Françoise Rondeleux hauptsächlich der Gesangspädagogik. Seit über zwanzig Jahren bildet sie die Stimmen der Schauspieler der Schauspielschule des Straßburger Nationaltheaters aus. Sie hat ebenfalls regelmäßig am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris gearbeitet, wo sie Julie Brochen kennenlernte, mit der sie die Inszenierungsarbeit seit 1998 teilt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit erhielt sie 2003 den Kritikerpreis für die musikalische Leitung bei Onkel Wanja von Tschechow, inszeniert von Julie Brochen am Théâtre de l’Aquarium in der Cartoucherie de Vincennes (Paris).